
Original Hirrlinger Schloßhexen
Gegründet: 1977
Aktive: ca. 240
Internet: https://www.ohs-hirrlingen.de/
Kontakt: 1.vorstand@ohs-hirrlingen.de
Die Original Hirrlinger Schlosshexen wurden im Jahr 1977 gegründet, dabei wurde die Maske sowie das „Häs“ von den Ältesten der Original Hirrlinger Schloßhexen entworfen. Selbst heute noch sind die charakteristischen Merkmale der „Original Hirrlinger Schloßhexe“ einmalig und wohl mit keiner anderen Hexengruppe vergleichbar. Das selbstgehäkelte schwarze Schultertuch, die rot-weißen Ringelsocken, die weiße Bluse mit Rüschen und die schwarzen Handschuhe bilden das unverkennbare Äußere. Komplettiert wird das Häs von bunten Röcken und Schürzen, deren Gestaltung jeder Hexe selbst überlassen wird.
Einmalig ist wohl die Herstellung der Hexenschuhe. Aus Sisalschnüren werden in mühseliger Arbeit Zöpfe geflochten und auf Rosshaarsocken zu Schuhen zusammengenäht. Im Anschluss werden sie vom Schumacher besohlt. Diese Art der Herstellung wird von Generation zu Generation weitergegeben. Ausgestattet mit selbstgebundenem Besen und krummwüchsigen Besenstiel sowie einer alten Laterne ist die Schloßhexe von der Hirrlinger Fasnet nicht mehr wegzudenken.
Ebenfalls im Jahr 1977 bekamen die Schloßhexen Zuwachs durch die „Zigeuner“. Da unter die Hexenmaske keine weiblichen Personen dürfen – ein bis heute ungeschriebenes Gesetz – machten sich die Frauen und Freundinnen der Hexen Gedanken über eine eigene Gruppe, mit der sie selbst aktiv an der Fasnet teilnehmen konnten. In Erinnerung an die in früheren Zeiten in und um Hirrlingen logierenden Zigeuner wurde eine Zigeunergruppe gegründet. Schnell wurde das passende, originelle Kostüm gefunden. Mit ihrem fahrenden Mostkessel ausgestattet, sind die Mädchen und Frauen im Verein nicht mehr wegzudenken.
Auf vielfache Anfrage der jüngeren Vereinsdamen rief die Vorstandschaft 1981 die „Tanzgarde“ ins Leben. Auf allgemeinen Wunsch wurde die Tanzgruppe im Jahr 1988 neu eingekleidet. Bis heute bereichern die „Blau-Weißen“ jede Fasnet mit ihren gelungenen Auftritten.
Die Brunnenspuier entstanden 1994, um eine schöne Narrenfigur mit Holzmaske für die ganze Familie anzubieten, denn bis heute gilt: Ins Hexenhäs dürfen nur Männer. Die zündende Idee hatte der damalige Schriftführer Waldemar Stefiuk. Angetrieben von seiner Kreativität und seinem Ehrgeiz, ist der Brunnenspuier in jahrelanger Zusammenarbeit mit dem Ehrenvorstand Adolf Zug entstanden.
Bereits im ersten Entwurf gelang Bildhauermeister Valentin Kessler die Maske aus Lindenholz. Sie ist bis zu den spitzen Ohren den steinernen Wasserspeiern des Hirrlinger Renaissance-Dorfbrunnens aus dem Jahr 1587 nachempfunden. Das Kostüm aus blau-grünem Leinenstoff, welcher das Brunnenwasser verkörpert, ist verziert mit verschiedenfarbigen eichenlaubförmigen Filzblättern, dem rot-weißen Gemeindewappen und Brunnenemblemen. Abschluss des Rockschoßes und der Hose bilden fröhlich klingende Glöckchen, die den gewollt freundlichen Charakter des Brunnenspuiers akustisch unterstreichen. Das auf der Maske und im Häs immer wiederkehrende Eichenlaub symbolisiert den Hirrlinger Eichenberg. Als schellenbestücktes Narrenzepter trägt der Brunnenspuier eine aus Buchenholz gedrechselte Brunnensäule mit krönendem Pinienzapfen.